Am Montag, den 27. März 2023 fand in der Aula der Schule Tirol der Tag zum Thema Kooperatives Lernen statt. Die Referentin Frau Maria Aloisia Muther vom Pädagogischen Institut Schlanders zeigte den Lehrpersonen verschiedene Methoden, damit das selbstständige Lernen der Schülerinnen und Schüler gefördert werden kann. Kooperative Methoden wie Round Robin, Concept Cartoon, Give and Take, Ideenkreisel sowie unterschiedlichste Möglichkeiten zur Gruppen- und Teambildung wurden von den Teilnehmenden selbst erprobt und sorgten für ein hohes Maß an Aktivierung. Immer wieder wurden auch Ideen und Möglichkeiten für die konkrete Umsetzung der Seminarinhalte im eigenen Unterricht gesammelt und reflektiert. Die Gelegenheiten zum Austausch in wechselnden Kleingruppen und die Möglichkeit, selbst immer wieder in die Rolle der Lernenden zu schlüpfen, haben viele Lehrpersonen als besonders gewinnbringend erlebt.

Die Methoden des kooperativen Lernens sind in drei Schritten aufgebaut:

  • die eigenverantwortliche Einzelarbeit
  • eine Austauschphase mit Partnern bzw. in der Gruppe
  • Ergebniskontrolle bzw. Präsentation im Plenum

Das kooperative Lernen nimmt die Schülerinnen und Schülern einerseits in die Pflicht den Arbeitsauftrag auszuführen und ein eigenes Ergebnis zu produzieren, gibt andererseits die Möglichkeit in der Gruppenphase Ergebnisse zu kontrollieren, Hilfe zu nutzen und damit eine Verbesserung der Ergebnisse zu erzielen.

Innerhalb der drei Schritte hat die Kooperation eine besondere Bedeutung. Für sie müssen die Schüler die meisten Fähigkeiten erwerben. Kooperieren bedeutet, anderen zuzuhören, eigene Gedanken anderen verständlich zu erklären, Gedanken zusammenzuführen und Kompromisse zu schließen. Wer kooperiert, lernt anderen zu helfen, ohne die Arbeit für sie zu tun, und Hilfe anzunehmen, sich in andere hineinzuversetzen und an ihre Bedürfnisse zu
denken sowie freundlich Kritik zu üben und Kritik von anderen als wertvoll für die eigene Entwicklung zu sehen. Die Schüler lernen, mit unterschiedlichen Menschen zurechtzukommen – Menschen anderer Kulturen, Menschen mit anderen Interessen und anderem Temperament, Menschen, mit denen man sonst nicht ins Gespräch gekommen wäre. All dies sind Fähigkeiten, die wichtig für den späteren Beruf sind, aber auch für das familiäre Zusammenleben und für das Miteinander mit Freunden und Nachbarn. Beim Kooperativen Lernen werden die Schüler also nicht nur erfolgreich auf die Abschlussprüfungen vorbereitet, sondern sie erwerben auch Fähigkeiten, die für ein gelingendes Leben notwendig sind.
Die Kooperation hat auch deswegen eine so große Bedeutung, weil beim Austausch oft neue Ideen kommen oder Lücken deutlich werden. Wichtig ist, dass die Schüler lernen, dass es nicht nur auf das Mitteilen der Lösungen ankommt, sondern auch darauf, die eigenen Gedanken, die zur Lösung geführt haben, mitzuteilen. Denn vor allem dadurch lernen die Schüler, die die Lösung nicht gefunden haben. Und nicht selten lernen die Schüler besser von ihren Mitschülern als vom Lehrer. Zum Ausklang des Tages lernte die Lehrergruppe mit Frau Gstrein Marion, die von der Lehrerin Waldner Angelika organisiert wurde, verschiedene Gruppentänze ein.